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Game-Review zu Dragon Age: Inquisition

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Die nachfolgende Review wurde im Auftrag von InsideXbox.de erstellt und ist dort zuerst erschienen. Vielen Dank an dieser Stelle an InsideXbox.de und EA für die Bereitstellung des Testmusters.

Für die nachfolgende Review wurden alle zum Reviewzeitpunkt verfügbaren Updates und Patches geladen und installiert. Nachträglich nach dem Reviewzeitraum behobene Fehler können leider nicht berücksichtig werden, aber genannte Fehler können zu einem späteren Zeitpunkt durch den Entwickler unter Umständen bereits behoben sein.

“Ein verheerendes Ereignis stürzt die Welt von Thedas ins Chaos. Drachen verdunkeln den Himmel und werfen einen Schatten auf Länder am Rande des Chaos. Magier entfesseln einen vernichtenden Krieg gegen die Templer, um sich von ihrer Unterdrückung zu befreien. Nationen erheben sich gegeneinander. Es liegt bei dir und deinen Verbündeten, die Ordnung wiederherzustellen, indem ihr die Inquisition anführt und die Kräfte des Chaos zur Strecke bringt.

Entdecke, führe und kämpfe: Schwierige Entscheidungen bestimmen dein Erlebnis, und ein einziger Entschluss kann den weiteren Verlauf deines Abenteuers verändern.”

So wird Dragon Age: Inquisition beworben. Es handelt sich um ein Rollenspiel in einer offenen Welt. Ich bin ein großer Freund von Rollenspielen, die vorherigen Teile der Spielserie, Dragon Age: Origins von 2009 und Dragon Age 2 von 2011, sind aber tatsächlich an mir vorbeigegangen. Nachdem ich erst dieses Jahr mit der Xbox One in die Welt der Konsolenspiele eingestiegen bin, ist Dragon Age: Inquisition mein erstes Rollenspiel fernab vom Computer mit Maus und Tastatursteuerung.

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Das Dragon Age Universum

Thedas ist eine Welt mit einigen Reichen und wird von Menschen, Zwergen und Elfen bewohnt. Außerdem stammen vom separaten Kontinent Par Vollen im Norden die riesenhaften, gehörnten Qunari. Darüber hinaus gibt es eine als das „Nichts“ bekannte magische Parallelwelt, aus der Geister und Dämonen nach Thedas eindringen wollen. Die zahlreichen Rassen splitern sich zusätzlich noch in Gruppierungen der Kirche, dem Orden der Templer, die Zirkel der Magi (das ist bei Dragon Age kein Schreibfehler), die grauen Wächter und zahlreiche weitere. Ich bin gespannt, ob mich das Spiel in seine mit zwei Vorgängern und einigen Ablegern schon lang gewachsene Vorgeschichte hineinziehen kann oder ich viele Zusammenhänge nicht begreife. Ich hoffe, dass das Spiel mich einfängt und ich mich nicht sinnlos in der offenen Welt verliere.

Charatakter-Auswahl

Das Spiel beginnt nach der Installation von 41,6 GB auf meiner Xbox One mit einer atmosphärisch anmutenden Melodie, die auch sehr gut in Game of Thrones als Hintergrund von Landschaftsbildern laufen könnte. Ich fühle mich episch in die Fantasy-Welt eingeladen. Als ich ein neues Spiel starten möchte, vibriert mein Controller, eine grüne Explosion beendet den Startscreen und ich finde mich in dem ersten Schritt der Charaktererstellung wieder. Zunächst wähle ich aus Mensch, Elf, Zwerg oder Qunari meine Volkszugehörigkeit und merke, dass alleine das schon Auswirkungen auf mein Spiel haben wird. Während Menschen als streitlustig beschrieben werden, sind Elfen ein unterdrücktes und gespaltenes Volk, dafür erhalte ich bei dieser Rasse einen Bonus in Höhe von 25% auf Verteidigung gegen Fernkampfangriffe. Zwerge können dagegen keine Magier sein, erhalten aber ebenfalls einen Bonus von 25% gegen Magie. Die Qunari erinnern mich auf den ersten Blick ein wenig an Hellboy bevor er seine Hörner abgesägt hat. Da sie häufig als Söldner leben, gibt es 10% Bonus gegen körperlichen Schaden. Also scheint auf den ersten Blick alles besser als die Wahl auf Menschen zu sein.

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Alles hat Konsequenzen: nicht nur die Wahl des richtigen Charakters

Da ich mich nicht mit der Vorgeschichte von Dragon Age auskenne, ich aber die gehörnten Riesen ziemlich cool finde, entscheide ich mich für diese Rasse.  Zeitgleich muss ich das Geschlecht meines Charakters auswählen. Nicht wirklich aus Emanzipationsgründen, sondern eher weil ich nicht die nächsten ‘zig Stunden auf einen Männerhintern glotzen möchte, entscheide ich mich für die weibliche Auswahl. Als Klassen stehen uns Schurkin, Kriegerin und Magierín zur Verfügung, wobei Schurke sich nochmal in die Nutzung von zwei Waffen oder Bogenschütze teilt und als Kriegerin die Wahl zwischen Zweihandwaffe oder Waffe & Schild gefällt werden muss. Als Magierin gilt man als Teil der Rebellion gegen die Kontrolle der Kirche und hat dadurch eine Teilschuld daran, dass das Land ins Chaos gestürzt wurde. Obwohl dies sicher ein Nachteil ist, entscheide ich mich hierbei für die Magie. Schließlich ist das hier ein Fantasy-Rollenspiel. Ich möchte erleben, was ich im realen Leben ganz sicher nie erleben werde.

Verpasste Chance: Dragon Age Keep

Zuletzt kann man noch die Schwierigkeitsstufe aus Entspannt, Normal, Schwer und Albtraum wählen. Da ich neu im Biowares Dragon Age Serie bin und die Geschichte auf mich wirken lassen möchte wähle ich “Entspannt”. Unser Kartendeck als Tal-Vashoth-Magierin ist gewählt. Im nächsten Schritt kann man noch eine individuelle Weltlage aus Dragon Age Keep (https://dragonagekeep.com/de_DE/) laden. Ich verneine die Auswahl und bekomme die Standard-Weltlage. Wie sich mir erst später erschließt, scheint das grade für mich als Neueinsteiger in die Welt von Thedas die falsche Entscheidung gewesen zu sein. Leider versäumt Dragon Age: Inquisition an dieser Stelle zugunsten der Zeitersparnis auf die Vorteile von Dragon Age Keep hinzuweisen. Denn zum einen wird auf der Browser-Anwendung die Vorgeschichte zusammenfassend von einem unserer Gefährten, Varric Tetras, in einer Bildergeschichte erklärt und man kann Entscheidungen zur Weltlage fällen. Diese Entscheidungen aus Dragon Age Keep sind auch für Spieler der vorherigen Teile eine plattformübergreifende Möglichkeit deren Erfahrungen aus den älteren Teilen zu übernehmen. Diese Entscheidungen können zwar auch nachträglich angepasst werden, aber da ist man dann wahrscheinlich schon im Spiel mit einigen Ereignissen konfrontiert worden.

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Wichtiger und wertvoller als geahnt: Dragon Age Keep

Der Charakter-Editor

Der Nebel nach dem Ladescreen lichtet sich und unser Charakter erhebt sich, nach einem Sturz aus dem sogenannten Riss. Wir können aus fünf vorkonfigurierten Köpfen auswählen oder in einem unglaublich umfangreichen Charaktereditor die nächsten Stunden damit verbringen, einen ganz individuellen Protagonisten für unsere Inquisition erstellen. Nur soviel: neben zwei verschiedenen Stimmen je Geschlecht lassen sich allein 25 verschiedene Formen an Hörnern für meinen Charakter auswählen. Die Form der Wangen, Kieferknochen oder Nasenflügel lassen sich unglaublich fein einstellen. Weit über 50 verschiedene Merkmale können teilweise sehr detailliert modelliert werden. Man kann wirklich extrem viel Zeit in die Konfiguration versenken.

Einstieg mit Ausstieg

Als ich meinen Charakter erstellt habe finde ich mich angekettet in einem Verlies bei einem Verhör durch Cassandra Pentaghast und Sucherin Leliana wieder. Nach und nach werden mir Elemente des Geschichte und die Spielsteuerung erklärt. Zunächst ziehe ich mit Cassandra an meiner Seite los und schon noch kurzer Zeit stoßen mit Solas und Varric zwei weitere Verbündete hinzu.  Und kurz bevor ich in meinen ersten Kampf mit vier Gefährten einsteige … hängt sich das Spiel komplett auf. Ich bin gezwungen Dragon Age Inquisition komplett zu beenden und neuzustarten. Der erste automatische Speicherpunkt liegt nicht weit zurück, aber die Ladezeit hätte ich mir gerne erspart. Auf ein Neues. Selbe Stelle, selber Fehler. Dritter Versuch mit einem neuen Charakter, ganz neuer Start. Und ich kann endlich die weitere Story genießen. Denke ich.

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Bedrohliche Schönheit: die Gefahr prangt am Himmel

Quests mit Hindernissen

Aber das ist tatsächlich gar nicht so einfach. Ich verliere mich sehr schnell in den großen, weitläufigen Gebieten mit seinen vielen Quests, Nebenaufgaben, Sehenswürdigkeiten und vielem mehr. Andauernd verliere ich während des Spiels ohne mein Zutun den Fokus der Hauptquests und merke manchmal erst nach Stunden, dass ich scheinbar nicht wirklich hilfreiche Dinge erledigt habe. Natürlich wachsen mein Charakter und meine Gefolgsleute stetig daran, ich bekomme Materialien, Rüstungsteile oder Waffen zum ausrüsten. Aber ich sehe keinen roten Faden. Es beschert mir nicht wirklich Freude, es funktioniert lediglich. Aber tut es das einwandfrei? Nein, es ist nicht wirklich ein Genuss. Immer wieder kommt es vor, dass mein Charakter nach einem Kampf nicht wieder aus seinem Kampfmodus rauskommt. Also Spiel speichern, beenden, neu starten. Denn sonst kann ich keine Kommunikation mit Charakteren beginnen, die mich beispielsweise in einen Ort einlassen müssten, in dem es einen Riss zu versiegeln oder andere mehr oder weniger notwendige Quests zu absolvieren gilt.

Viel ist manchmal zu viel

Überhaupt werden mir viele Aspekte der Spielmechanik nicht wirklich klar. Ob das doch ein Nachteil des Einstiegs einer Serie ist? Ich kann es nicht wirklich eingrenzen. Aber ich merke immer mehr wie das Spiel mich frustriert. Es ist für meine Spielgewohnheiten langatmig erzählt. Und vieles wird mir nur vermittelt durch Bücher oder Briefe, die ich lesen kann oder muss, um die Welt, in der ich agiere, zu verstehen, erklärt. Und ich habe auch nicht den Eindruck einfach weiterzukommen, ohne immer wieder Zeit auf diese langen Passagen von Texten verzichten zu können. Denn ich ertappe mich immer häufiger dabei, dass ich der Handlung gar nicht folgen kann und den Eindruck habe, das ich etwas verpasst habe. Dabei dachte ich, ich hätte bis zu diesem Zeitpunkt alles sorgfältig gelesen. Manche Gespräche erfüllen scheinbar nur den Aspekt des Zeitvertreibs. Andere dagegen sind dringend notwendig. Wann das der Fall ist, kann ich nicht immer vorher sagen. Aber mit vielen Charakteren muss man den Kontakt halten, da sie sonst über kurz oder lang verärgert sind. Ob sie sich tatsächlich von mir trennen oder sich sogar gegen mich stellen würden, teste ich zu Gunsten der Story vorerst nicht. Dafür kümmere ich im Verlauf der Handlung immer darum, dass alle meine auswählbaren Gefährten von denen ich jeweils immer maximal drei mit auf meine Missionen mitnehmen kann, in ihren Charakterfertigkeiten sowie Waffen, Rüstungen und Accessoires perfekt ausstaffiert sind. Denn ich muss mich ja nicht lediglich nur um die Verbesserung meines Charakters oder meines Stützpunktes kümmern. Nein, jeder einzelne Gefährte verdient die selbe Aufmerksamkeit.

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Infos und immer mehr Infos

Glänzende Geschichte mit Stolpersteinchen

Doch wenn es dann mal wieder vorangeht, dann wird es teilweise wirklich atemberaubend. Gradezu epische Storymomente sehe ich, die nur von kurzen Spielpassagen unterbrochen werden. Dann geht es auf einmal wirklich Schlag auf Schlag. Die Soundkulisse ist dann noch überragender als ohnehin schon in dem gesamten Spiel. Die Musik und die Hintergrundkulisse sind fantastisch. Und es sieht alles wirklich umfassbar schön aus. Partikeleffekte, Lichtbögen, der Glanz auf Rüstungen oder nassen Oberflächen: all das sieht wirklich hervorragend aus. Auch die Gesichtszüge und Bewegungen der unterschiedlichen Figuren sehen meist perfekt aus. Doch manchmal ist der Glanz der Gesichter etwas zu intensiv. Wenn die Gesichter überhaupt da sind. Besonders im Hintergrund sehe ich gelegentlich kämpfende Rüstungen ohne Körper, lediglich Helm und Brustpanzer nebst einem schwingenden Schwert. Immer wieder ploppen plötzlich Figuren auf, in Kämpfen glitchen Gegner und Verbündete spontan durcheinander, Bäume wachsen plötzlich aus dem Nichts, und damit meine ich nicht die Parallelwelt von Thedas. Diese kleinen Bugs sind allgegenwärtig. Sie sind aber in meinen Augen relativ harmlos und meist erträglich. Die Hauptstory trägt sich wirklich gut voran. Hier macht Dragon Age: Inquisition wirklich Spaß und unterhält mich hervorragend.

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Es kann auch zuviel werden: “Glanzvoller” Auftritt

Nebenmissionen

Wenn mich das Spiel nicht durch den Zugewinn von Macht als Punktegewinn zur Freischaltung der Hauptstory zwingen würde, würde ich mich lieber direkt in das nächste Gefecht stürzen, die nächste Intrige entwirren, in der Zeit hin und her springen oder die eine Welt verlassen, statt in der anderen dauernd nach Scherben zu suchen oder Sehenswürdigkeiten zu entdecken, die mir beim Leveln, der Charakterverbesserung und eben dem Erlangen von Macht helfen. Ich bin zwar frei in der Wahl meiner Regionen und Sidequests, aber ich habe nicht die Möglichkeit einfach der Hauptstory zu folgen. Für mich als Freund von Assassin’s Creed oder GTA ein Manko. Und Bioware hat sich entschieden mit Dragon Age: Inquisition ein Open-World-Spiel zu sein, deswegen muss ich es auch mit der Konkurrenz vergleichen dürfen. Und während mir Assassin’s Creed oder GTA jederzeit zahllosen Nebenschauplätze und Quests anbietet, sind diese immer eine Einladung zu Erkundung, niemals wie bei Dragon Age: Inquisition eine oft lästige Pflicht. Es stört den Spielfluss, auch wenn die Nebenstories an sich nie massiv stören, aber sie behindern und halten mich teilweise auf, ohne mich entsprechend emotional zu belohnen. Es geht nur um den Freischaltungsbonus, den ich erreichen muss.

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Bug: Charakterbogen gesperrt

Immer wieder Schmerzen

Aber am Schlimmsten aber für mich ist ein Bug, der zumindest auf der Xbox One, scheinbar relativ weit verbreitet ist. Ab dem zweiten Level soll man eigentlich in der Lage sein, sowohl seinen eigenen Charakter als auch die drei zu diesem Zeitpunkt begleitenden Gefährten jeweils im Charakterbogen mit zusätzlichen Attribute aufzuleveln. Grade für ein Rollenspiel ein essentielles Element neben Aufrüstung durch bessere Waffen und Rüstung. Dass dieses Aufleveln bereits ab dem zweiten Level möglich ist fiel mir erst auf Nachforschung im achten Level auf. Denn mein Charakterbogen wurde und wird nach wie vor mit einem Schloss angezeigt, als wäre ich noch im ersten Level und hätte es dadurch nicht freigeschaltet. Ich habe bislang nur eine einzige Möglichkeit meinem Charakter dennoch zu neuen Kampftaktiken und Angriffen zu verhelfen. Denn Dragon Age: Inquisition verfügt über ein großes Repertoire an Kinect-Befehlen. Und nur damit lässt sich der Charakterbogen öffnen und sämtliche Einstellungen vornehmen. Doch ich muss zugeben, dass auch diese Komponente meine Kämpfe nicht wirklich spannender oder befriedigender gemacht hat. Und die zusätzliche Verwendung der taktischen Übersichtskamera hatte bisher ebenso wenig einen wirklich merklichen Einfluss auf die Kämpfe. Nur Kämpfe gegen die namensgebenden Drachen sind wirklich herausfordernd. Aber schließlich habe ich die Einstellung “Enspannt” gewählt um mich auf die Story zu fokussieren.

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Bug: Schwebender Bewohner

Multiplayer

Dragon Age: Inquisition bietet ebenfalls einen Koop-Multiplayer-Modus, den ich aufgrund des gigantischen Umfangs nur kurz testen konnte. Dieser fällt nicht in die Wertung mit ein, ist aber meiner Meinung nach nicht essentiell für ein Rollenspiel dieser Größe. Man wählt zunächst einen Charakter. Zwölf stehen zur Verfügung, von denen jedoch vorerst nur drei freigeschaltet sind: Legionär, Bogenschütze und Hüterin. Anschließend kann man einem schnellen Spiel beitreten oder ein eigenes erstellen. Man kann sich mit Tränken, Fähigkeiten, Waffen, Rüstungen, Accessoires und vielem mehr ausrüsten, wenn man diese erstmal freigeschaltet hat. Darüber lassen sich im Shop Truhen mit zufällig zusammengestellten Inhalten kaufen, sowohl durch die Spielwährung, jedoch auch mit echtem Geld. Zusätzlich kann man zahllose Herausforderungen abschließen. Selbst erstellte Spiele können sowohl privat als auch öffentlich sein und werden in die Schwierigkeitsstufen Routine (für Level 1-8), Bedrohlich (Level 8-16) und Riskant (ab Stufe 16) eingeteilt. Zunächst gibt es drei Maps namens Elfenruinen, Chateau (Orlais) und Tevinter-Ruinen.

Man kann in Gruppen mit bis zu vier Recken in die Schlacht gegen wachsende Gruppen von NPCs auf verschiedenen, zufällig generierten Ebenen antreten. Es empfiehlt sich die Gruppen möglichst gemischt zu bestücken. Bogenschützen können beispielweise als Schurken verschlossene Türen oder Kisten knacken, Legionäre können Barrikaden zerstören. Ohne einen Heiler ist man schnell dem Untergang geweiht. Rüstung, Waffen und Fähigkeiten sind zu Beginn extrem dürftig. Und die Horden und Macht der Gegnerwellen ist von Beginn an zu groß und selbst mit einer gut abgesprochenen Party mit nur drei Mitspielern ist wirklich maßlos unterlegen. Der Koop-Modus kommt nicht wirklich für uns in Fahrt und macht leider weder Spaß, noch erweckt er Ehrgeiz sich selbst verbessern zu wollen. Bei öffentlichen Spielen wird man grade als Einsteiger in Gruppen deutlich stärkeren Mitspielern zugeteilt und hat so kaum die Chance auf ordentlich Loot und EP, was ebenfalls absolut unbefriedigend ist. Meiner Meinung nach, und diese wurde von meiner Party absolut geteilt, hätte sich Bioware die Arbeit daran absolut sparen können.

Fazit

Trotz der überragenden Grafik und der grandiosen Soundkulisse kann mich die Story nicht wirklich fesseln, weil sie zu oft massiv unterbrochen wird. Es fühlt sich nach Arbeit an, ist oft zäh und langatmig bis es wieder zu einem fortlaufenden Handlungsstrang kommt. Dann aber ist dieser wenigstens fantastisch konzipiert und begeistert für einige Minuten, bis man wieder auf endlose Quests entlassen wird, um die notwenigen Machtpunkte an seinem Kriegsrat für Missionen oder Erkundungen durch andere Charaktere auszugeben, bis man wieder auf einen weiteren Handlungsstrang trifft. Der Umfang von Dragon Age: Inquisition ist enorm, vielleicht hat man sich damit ein wenig übernommen und konnte nicht immer alles nahtlos miteinander verknüpfen. Bestes Beispiel dafür ist der für mich absolut überflüssige Koop-Multiplayer. Die Belohnung durch die oft sehr langen Cut Scenes ist für mich persönlich nicht groß genug, um mich für all die Stunden und den Aufwand, bis ich dahin kam, zu entschädigen. Dazu kommen die vielen kleinen oder großen Bugs, die gelegentlich meinen Spielfluss gänzlich behindern und in ihrer Vielzahl deutlich nerven. Es sind für PC und PS4 bereits Pasches zur Fehlerbehebung erschienen, da wird die Reparatur auf der Xbox One hoffentlich nicht mehr lange auf sich waretn lassen.

Aber eine Sache ist gradezu fantastisch für Spieler, die ihre Xbox One auf Deutsch eingestellt haben: die Lokalisation ist absolut überragend. Die Stimmen aller Figuren sind hervorragend ausgewählt und passen wunderbar zu den Animationen. Dafür hat sich das Unternehmen Globaloc aus Berlin wirklich ein großes Lob verdient. Für Fans der Serie ist das Spiel mit Sicherheit ein Pflichttitel, der auch mit Sicherheit den einen oder anderen begeistert und entlohnt. Neueinsteigern sei zunächst Dragon Age Keep ans Herz gelegt. Eine Empfehlung kann ich persönlich dem Spiel nicht vollumfänglich aussprechen, einen potentiellen Nachfolger werde ich wahrscheinlich nicht mehr anfassen. Nichts desto trotz bieten die Hauptmissionen und die Hauptstory einen deutlichen Unterhaltungswert. Als begeisterter Rollenspieler hätte ich mir eher einen Release zum Anfang des Spielejahres im Februar gewünscht, neben aktuellen AAA-Titeln ist Dragon Age: Inquisition leider ein Zeitfresser mit zu viel Aufwand, der mich von anderen Spielen abhält. Aber das ist alles Geschmackssache: eine internationale Jury hat Dragon Age: Inquisition kürzlich zum Spiel des Jahres bei den Game Awards 2014 auserkoren. Herzlichen Glückwunsch.


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